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Kaffeesteuer in Deutschland

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Die Kaffeesteuer ist eine deutsche Verbrauchssteuer, die vom Zoll erhoben wird. Die Kaffeesteuer ist in ganz Deutschland mit Ausnahme von Büsingen und der Insel Helgoland obligatorisch. Die Kaffeesteuer muss für jede Art von Kaffee (egal ob Bohnenkaffee, Kaffeepads, gemahlener Kaffee usw.) und für kaffeehaltige Produkte wie Schokolade mit Kaffeeanteil gezahlt werden.

Die Kaffeesteuer für Röstkaffee beträgt 2,19 € pro Kilogramm exkl. MwSt. (2,34 € inkl. MwSt.) und für löslichen Kaffee 4,78 € exkl. MwSt. pro Kilogramm (5,11 € inkl. MwSt.).

Bei mehreren Gelegenheiten wurden von Mitgliedern des Europäischen Parlaments Fragen aufgeworfen, da die Verwaltung der Kaffeesteuer schwierig ist (Pfand, Endabrechnung für den Kunden usw.). Die Europäische Kommission hat Deutschland aufgefordert, die Einfuhrbeschränkungen für Kaffee aufzuheben, da sie gegen den freien Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union verstoßen. Deutschland nimmt jedoch mehr als 1.000.000.000 € pro Jahr aus der Kaffeesteuer ein. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass sie diese Steuer nicht so bald aufgeben werden.

Kaffeesteuer bei Café du Jour

Wir verkaufen und versenden Kaffee aus den Niederlanden. Wenn Sie bei Café du Jour bestellen, gilt Folgendes:

  • Wenn Sie Privatkunde sind, zahlen wir für Sie die Kaffeesteuer beim Hauptzollamt Saarbrücken. An der Kasse können Sie sehen, welcher Betrag Ihrer Bestellung als Kaffeesteuer abgeführt wird. Sie müssen selbst nichts tun.
  • Wenn Sie Geschäftskunde sind, gilt die Reverse-Charge-Regelung. Nach § 17 Kaffeesteuergesetz sind Sie als Geschäftskunde für die Zahlung der Kaffeesteuer verantwortlich, wenn Sie Kaffee aus einem anderen EU-Mitgliedstaat nach Deutschland einführen. Wir berechnen keine Mehrwertsteuer und Kaffeesteuer auf Ihre Bestellung, da Sie als Unternehmer selbst für die Abführung der Steuern verantwortlich sind. Wenn Sie während des Bestellvorgangs eine gültige deutsche Mehrwertsteuernummer eingeben, wird die Steuer automatisch von Ihrer Bestellung abgezogen.
  • Wenn Sie grüne Bohnen (ungerösteten Kaffee) kaufen, fällt keine Kaffeesteuer an.

Geschichte der Kaffeesteuer in Deutschland

Bereits im 19. Jahrhundert war die Kaffeeabgabe eine wichtige Einnahmequelle für den deutschen Staat. Als Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg in Trümmern lag, war die Kaffeesteuer eine Möglichkeit, zusätzliche Einnahmen für den sich erholenden Staat zu erzielen. Als 1948 die D-Mark eingeführt wurde, betrug die Steuer für ein Kilo Röstkaffee 10 Mark. Da die Nachbarländer Deutschlands keine vergleichbare Steuer auf Kaffee erhoben, entstanden große Preisunterschiede.

Für die verarmte deutsche Bevölkerung in der Grenzregion wurde der Kaffee bald zu einer Möglichkeit, sich etwas dazuzuverdienen. Nach dem Krieg konnte man in Belgien ein Kilo Kaffee für 8 Mark kaufen, der in Deutschland gleich hinter der Grenze für das Doppelte verkauft werden konnte. Kaffee wurde zur Schmuggelware. Im Nachkriegsdeutschland war der Handel mit Kaffee lukrativer als der Handel mit Zigaretten. Die Schmuggler versteckten den Kaffee in Leichenwagen, in Benzintanks oder in Autoreifen.

Die Schmugglerbanden wurden immer gewalttätiger. Einmal benutzten die Schmuggler sogar von der belgischen Armee gestohlene Panzer. Zwischen 1946 und 1952 wurden 31 Schmuggler und zwei Zollbeamte erschossen. Schmuggler überquerten die Grenze vor allem in der Gegend von Aachen und in der Eifel. Zwischen 1946 und 1950 beschlagnahmten die Zollbehörden allein in Aachen 223.601 kg Kaffee. Die deutschen Medien nannten die Grenzregion die "Aachener Kaffeefront".

Die Gewalt des Schmuggels zwang die junge Bundesrepublik schließlich zu einer Steueränderung. Im Jahr 1953 senkte Deutschland die Kaffeesteuer auf 4 Mark pro Kilo. Der Kaffeeschmuggel war nicht mehr rentabel. Doch damit war die außergewöhnliche Geschichte der Kaffeesteuer in Deutschland noch nicht zu Ende.

Noch heute kommen Deutsche in die Niederlande, um sich mit Kaffee einzudecken. Die Tankstellen an der deutsch-niederländischen Grenze sind oft voll mit Kaffee. Manchmal verdienen die Tankstellenbesitzer damit mehr als mit dem Verkauf von Kraftstoff, denn viele Niederländer fahren deswegen nach Deutschland. Es ist nicht beabsichtigt, sich mit großen Mengen Kaffee einzudecken, um auf der anderen Seite der Grenze Geld zu verdienen. Deutsche dürfen maximal zehn Kilo pro Person mit nach Hause nehmen, wenn sie den Kaffee selbst transportieren.